26.5.17

Erwachsen sein

Kalimera und ein fröhliches Himmelfahrtswochenende allerseits!



Mit einem herzlichen "Ja mass!" und dem üblichen Schluck Ouzo bzw. Mastizas beginnt mein 18. Geburtstag. Die Wirtin der Taverne, in der wir sitzen, schenkt mir belgische Pralinen und der Wirt fällt mir um den Hals, noch außer Atem vom Tanz, bei dem er ein Schnapsglas auf der Glatze balanciert hat. Unter dem Johlen der Gäste ist es mit dem letzten Buzuki-Akkord in Scherben auf dem Boden gelandet.

Ich feiere meinen Eintritt in das legale Erwachsenenleben auf der Insel Korfu im Dörfchen Marathias, gelegen direkt am sogenannten Golden Beach, einem Party-Paradies, dem die Villa KaliMeera ein Pendant bietet. Sie gehört zum Reiseanbieter ReNatour, der für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein steht und naturnahen Familienurlaub auf Korfu anbietet. Das regelmäßige Kinderprogramm unterstütze ich acht Wochen lang und schließe meine erstes Reisejahr in einem Land, das ich schon vor vielen Jahren zu lieben gelernt habe, ab. Mit einem herrlichen Team und einem traumhaften Meerblick fühle ich mich schon mit meiner Umgebung beschenkt - dabei sind die Kätzchen, die auf meinem Schoß schnurren, während ich diesen Artikel verfasse, nicht außer Acht zu lassen.
An meinem Feiertag werde ich mit leuchtend blauem Himmel, angenehm kühlen Wolken und herzlichen Umarmungen begrüßt. Ich verbringe den Vormittag mit Hängematten-Probeliegen und einem Seemannsknoten-Crashkurs, bis meine Eltern, die über Himmelfahrt auf Korfu Urlaub machen, mit einem gigantischen Blumenstrauß vorfahren und mich an die Südspitze der Insel verfrachten. Nach dem indiskutablen Eisbecher in Lefkimmi und meinem dankbaren Empfang von Klosterwein, Hesses Aufzeichnungen zu Indien und Korfubüchern geht es weiter nach Kavos. Am Ende einer tristen, da verlassenen, Partymeile beginnt ein alter Olivenhain, dessen stolze Stämme aus Effektivitätsgründen auf drei Metern Höhe abgesägt wurden, Schafe weiden zwischen den schnörkeligen Stämmen an violett leuchtenden Disteln. Ein paar Meter weiter beginnen wir eine kleine Wanderung an stolz aufragenden, geschwungenen Klippen entlang, passieren eine Klosterruine und verstehen in der zweiten Hälfte der Wegstrecke, warum Korfu als grünste Insel Griechenland bezeichnet wird. Lianen, meterhohe Farne und undurchdringliches Dickicht säumen den idyllischen Pfad Richtung Strand. Als das Meer in Hörweite ist, wird es jedoch von einem plötzlich aufgezogenen Gewitter lautstark übertönt. Wagemutig setzen wir unseren Weg fort, die aufgewühlte See zieht mich in ihren Bann. Als die Wolken vorbeigezogen sind, gehen wir schwimmen, sind ja eh schon nass. Glücklich schlüpfe ich in ein Kleid, das ich seit wenigen Stunden besitze und wenig später in ein Restaurant am Kanal von Lefkimmi. Mit einem lokalen Rotwein stoßen wir an und degustieren, neben rauchigem Retsina, Saganaki: Feta in Ouzo und Honig gebacken.
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Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurück in meiner Arbeitsstelle / Wohnstätte / Feierlocation und bewundern die hervorgekommene, goldstrahlende Sonne für Lichtspiele mit Wald und Regen, der wieder fällt. Ein Regenbogen erscheint im rosa angelaufenen Himmel, der Tag ist zu schön, um wahr zu sein. Das Lagerfeuer ist schon vorbereitet, meine Familie und meine neuen Freunde sowie zwei griechische Überraschungs- (und überraschte) Gäste lassen sich in beginnender Nacht unter Sonnenschirmen nieder, weil der Regen nicht nachlässt. Ich öffne eine Flasche Vin de Cahors aus dem Jahr 1999, den ich im März von Philipe Bessières für einen Monat Arbeit geschenkt bekommen habe. Trotz seiner stolzen 18 Jahre ist sein Geschmack ebenso wundervoll wie die Geste. Dazu gibt es Kuchen, den die beiden Programmleiterinnen gezaubert haben und der ebenso hervorragend schmeckt. Unter den Schirmen zusammengekuschelt klingt ein unübertrefflicher Tag aus. Die Zeichen stehen günstig für das kommende Jahr und ich habe viele gute Wünsche für mein erstes Jahr im Erwachsenenleben erhalten - die meisten davon mit Bezug auf die eine Entscheidung, die dieses Jahr am meisten prägen wird: Meine Kraft, Energie und Zeit in einen Freiwilligendienst zu investieren, dessen Aussicht mich längst mit Ehrfurcht und Vorfreude erfüllt. Bangalore bedeutet für mich das Wachstum zu einer Erwachsenen.

Fährfahrt nach Kerkyra (Korfu Stadt)
Pünktchen und Anton

Anita und ich an meinem Geburtstag

Wanderung zum Kloster

Lagerfeuer und Wein



Sonnenschirme gegen den Regen
 Bis bald, 

Iruna

3.5.17

So waren die Feste



Ich bedanke mich für viele bereichernde Gespräche über Indien mit den all den Interessierten, die ich kennenlernen durfte!
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Stand am 22.4.

Samosas      
 
Indisches Ladoo und Burfi
Stand am 29. April

Papadam mit mixed pickles und Masala Vada mit Kokosnusschutney

Kosteteller
 
Stand am 30. April
 
Süßes, Herzhaftes, Tee und Informationen

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Ein großes Dankeschön geht an Claudia Hobohm, Vera, Stefan Güthoff und manjulaskitchen.com, die diese Aktionen möglich gemacht haben!
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